Bilanz des Schuljahres 2023/24

Liebe SchülerInnen, liebe Eltern, liebe Teams des FJG und des ASB RV Barnim e.V.!

Das Schuljahr 2023/24 war für uns am Freien Joachimsthaler Gymnasium von Herausforderungen und Neuerungen geprägt, aber auch von einer Vielzahl den Unterricht bereichernder Aktivitäten.

Wir, das waren 132 Schülerinnen und Schüler in acht Klassen sowie 19 Lehrkräfte, begannen das Schuljahr am 28.8.2024 mit einer Gedenkminute für einen Schüler, der plötzlich und ohne bekannte Ursache in den Ferien verstorben war. Seine KlassenkameradInnen und Lehrkräfte erhielten bei der Verarbeitung dieses tragischen Geschehens Unterstützung von Seelsorgern aus der Umgebung.

Auch im Laufe des Schuljahres gab es noch Hilfsangebote wie einen Workshop der GLG für Kl. 11 zur Bewältigung von Krisen. In dem Zusammenhang sei erwähnt, dass wir mit der GLG außerdem einen Kooperationsvertrag unterzeichneten. Somit weiteten wir das bereits bestehende Angebot zur Berufsorientierung für unsere SchülerInnen aus, gemäß unserer Auszeichnung als Schule mit herausragender Berufs- und Studienorientierung.

Unsere neue 7. Klasse, intern geteilt in zwei kleinere Klassen, bestand zu Beginn des Schuljahres aus 29 SchülerInnen. Ihr erster Schultag diente vor allem dem gegenseitigen Kennenlernen z.B. bei Spielen und bei einem Gang durch Joachimsthal inklusive eines Besuches des benachbarten BioRama-Projektes mit Besteigung des Wasserturms. Im September durften sie einander noch besser auf einer Kennenlernfahrt nach Zootzen bzw. an den Werbellinsee beschnuppern. Im Laufe des ersten Halbjahres hießen sie außerdem immer mal wieder ProbeschülerInnen aus 6. Klassen willkommen, zeigten ihnen die Schule und machten sie mit unserem Schulleben vertraut.

Besonders zu erwähnen sei, dass es unter unseren 132 SchülerInnen fünf Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf Autismus gab, drei von ihnen mit Schulbegleitung und einer von ihnen in Kl. 12, welche er erfolgreich mit dem Abitur beendete. Außerdem gab es neben den Lehrkräften auch einen Lehramtskandidaten, welcher im Sommer seine Zweite Staatsprüfung ablegte, sowie drei PraktikantInnen für jeweils einen kürzeren Zeitraum.

Der allgegenwärtige Fachkräftemangel ging auch an unserer Schule nicht spurlos vorbei. Während wir uns zu Beginn des Schuljahres noch für gut aufgestellt hielten, zeigte sich nach wenigen Wochen, dass es Veränderungen im Bereich Englisch geben würde. Durch den enormen Einsatz der Schulleitung und weiterer Englischlehrkräfte gelang es uns, den Unterricht trotz allem fachgerecht abzudecken. Für das nächste Schuljahr ist eine neue Lehrkraft für die offene Stelle gefunden. Auch eine große Krankheitswelle im Herbst und Winter sowie längerfristige Erkrankungen zweier KollegInnen waren eine Kraft zehrende Herausforderung für alle noch einsatzfähigen LehrerInnen. Als Konsequenz und zur Entlastung entwickelten wir Ideen zur Neuorganisation von Vertretungsunterricht im kommenden Schuljahr.

Eine technische Neuerung in diesem Schuljahr war die Einführung und Nutzung eines Tabletwagens mit 21 Tablets, welcher ähnlich wie der Computerraum für Recherchen und andere Computerarbeit von jeder Lehrkraft für jede Klasse gebucht werden kann. Außerdem gab es Unterstützung für Arbeitsgemeinschaften von Elternseite (Gesundes Kochen und Holzbearbeitung) sowie von unserem Schulträger, dem ASB RV Barnim (Yoga). Letzterer half uns des Weiteren bei der Stärkung der mentalen Gesundheit von SchülerInnen durch regelmäßige Gesprächsangebote sowie Unterstützung der Schulleitung beim Etablieren eigener Angebote diesbezüglich.

Unser Schulträger steht uns auch in Sachen Kindeswohl stets zur Seite und unterstützte uns im Laufe des Schuljahres durch Beratungen sowie die Moderation eines Studientages zum Thema Leitbilderneuerung. Letzteres hat die Schulleitung zu einer Kernaufgabe gewählt. Alle an unserer Schule Beteiligten werden in den Prozess einbezogen. Ziel ist es, das neue Leitbild zu Beginn des Schuljahres 2025/26 zum 20-jährigen Jubiläum des Freien Joachimsthaler Gymnasiums zu veröffentlichen.

Der Prozess der Leitbilderneuerung baut stark auf Ideen aus dem LemaS-Projekt (Leistung macht Schule) auf. Seit diesem Schuljahr sind wir nach Genehmigung durch unsere Schulkonferenz offiziell Teil der fünfjährigen LemaS-Transferphase und nutzen von den Schulen der ersten Phase in Zusammenarbeit mit Hochschulen und Universitäten entwickelte und erprobte Produkte zur breiten Begabungs- und Begabtenförderung.

Neben den LemaS-Veranstaltungen besuchten die Lehrkräfte unseres Gymnasiums weitere Fortbildungen online oder in Präsenz, um fachlichen aber auch didaktisch-methodischen Input zu erhalten bzw. sich auf den neuesten Stand zu bringen. Darunter waren zwei SchiLF-Veranstaltungen für das gesamte Kollegium zum Thema „Differenzierung im Unterricht“. Außerdem bewegte uns das Thema „Künstliche Intelligenz“ stark und wir betrachteten die Einsatzmöglichkeiten im Unterricht sowie den Umgang mit KI-generierten Texten.

Neben der Schulkonferenz und den erwähnten AGs gab es wie in jedem Jahr selbstverständlich auch andere Möglichkeiten der Elternmitwirkung am Schulleben und der direkten Kommunikation mit Lehrkräften. Neben Elternversammlungen und Elternsprechtagen war besonders der Schulförderverein eine Möglichkeit, sich einzubringen. So gibt es z.B. in Sachen Hitzeschutz auf der Südseite in Probe befindliche Installationen, welche durch Engagement von Mitgliedern des Fördervereins in Zusammenarbeit mit dem Träger entstanden.

Auch Projekte und Exkursionen spielten neben dem eigentlichen Fachunterricht eine große Rolle und sorgten für Abwechslung im Laufe des Schuljahres, wie zum Beispiel folgende:

  • Gesundheit: Reanimationskurs der GLG
  • MINT:
    • Cyber-Mentor-Einführung (MINT für Mädchen)
    • Vortrag Ozeane/ Umweltverschmutzung
    • Öko-Film-Tour (Touristeninfo Joachimsthal)
  • LER: „Die Kleider meines Vater“ + Gespräch mit Regisseurin
  • Politische Bildung:
    • Ausgefragt? Nachgehakt! Diskussion mit Politikern
    • Besuche eines Jugendoffiziers (Krisenherde der Welt, NATO)
    • Agenten des Rechtsstaates (Demokratie-Workshop)
    • Antidiskriminierungsprojekttag (ganze Schule)
    • Juniorwahl
  • Geografie: Stadtexkursion Bernau
  • Geschichte:
    • Besuch der Gedenkstätte Sachsenhausen mit professionellem Guide sowie Vor- und Nachbereitung
    • Besuch des Humboldt-Forum Berlin (Workshop „Empört euch!“ zu Kolonialismus)
  • Berufsorientierung (BO):
    • Potenzialanalyse Kl. 7 (kobranet) + Auswertung mit Eltern
    • BO-Tag aller Klassen (kobranet-Aktivitäten, externe Bewerbungsgespräche, Zukunftswerkstatt Berufe, studienfeldbezogene Beratungstests)
    • Besuche von Berufs- und Studienmessen, der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und des Berufsinformationszentrums
    • Zukunftstag Kl. 7-11
    • Betriebspraktikum Kl. 9
  • Kunst:
    • Besuch der Frida Kahlo Ausstellung in Berlin
    • Besuch des Bodemuseums
    • Herstellung von Skulpturen inspiriert von den Nana-Figuren von Niki de Saint Phalle mit einer Vernissage im Skulpturenpark Joachimsthal
  • Sprachen:
    • Theaterbesuch in Schwedt
    • Spanisch-Theater-Projekt
  • Sport:
    • Besuch JumpHouse in Bernau
    • Besuch des Kletterparks Groß Schönebeck mit Teamtraining

Schließlich gab es kurz vor Ende des Schuljahres noch eine ganze Projektwoche zu den Themen „Frieden und Demokratie“ in den Klassen 7 – 9 sowie „Life Skills“ bei den älteren SchülerInnen. Letztere beschäftigten sich z.B. mit der ersten eigenen Wohnung, mit Versicherungen und Konten und erhielten Einblick in eine Kfz-Werkstatt. Die Jüngeren studierten kleine Theater- und Tanzdarbietungen ein, schrieben einen Song, entwickelten eine neue Version von Völkerball oder lernten Gemeinschaftssinn beim Segeln, kochten Gerichte aus verschiedenen Ländern, gestalteten künstlerische Objekte  oder beschäftigten sich mit den Folgen der Atombombenabwürfe in Japan. Ergebnisse dieser Vielfalt an Ideen wurden abschließend der gesamten Schulgemeinschaft präsentiert.

Auch Wettbewerbe gab es wieder einige in diesem Schuljahr. Zum Beispiel fand bereits zum 2. Mal der Spendenlauf des Fördervereins statt. Außerdem gab es einen Hochsprungwettbewerb und den traditionsreichen Buchstabierwettbewerb mit der benachbarten Grundschule, einen Vorlesewettbewerb in Spanisch, den Känguru-Wettbewerb der Mathematik, das Planspiel Börse und weitere Wettbewerbe. Für jeden war etwas dabei. Krönender Abschluss zum Schuljahresende war natürlich unser alljährliches Sportfest mit teilweise sehr kreativen Sportarten und dem abschließenden Fußballturnier.

Das Feiern von Festen kam ebenso nicht zu kurz. Dem lateinamerikanischem Dia de los Muertos folgte der Joachimsthaler Weihnachtsmarkt mit Beteiligung unserer 7. und der 12. Klasse sowie die Weihnachtsfeier an unserer Schule. Im Januar gaben wir Einblicke in unsere Schule für Eltern, Gäste und sonstige Interessierte zu unserem Tag der offenen Tür. Im Februar folgten Faschingstrubel und der Spanische Valentinstag, im April die Mottowoche mit allerlei Verkleidungen sowie der sogenannte Chaostag der Abschlussklasse, wonach ihre Abiturprüfungen begannen. In diesem Schuljahr bewältigten alle 13 AbiturientInnen die Prüfungen so erfolgreich, dass keine zusätzlichen Prüfungen stattfinden mussten. Alle erhielten ihr Reifezeugnis in der feierlichen Zeugnisübergabe Ende Juni und feierten ihren Abiball eine Woche später in Liepe. Ihr Gesamtdurchschnitt von 2,2 entspricht in Etwa dem üblichen Durchschnitt in Brandenburg. Den feierlichen Abschluss des Schuljahres bildete unser Sommerfest mit Spielen und einem abwechslungsreichen Kulturprogramm inklusive Preisverleihungen und Auszeichnungen sowie der Zeugnisausgabe.

Anschließend starteten alle SchülerInnen in die langersehnten und wohlverdienten Sommerferien; die Lehrkräfte erst nach ihrem Abschlussmeeting am Folgetag sowie einem gemütlichen Beisammensein, mal wieder am Werbellinsee. Viele Eindrücke werden noch lange lebendig bleiben, nicht zuletzt die der abschließenden Klassenfahrten im Juli, wo es altersgemäß gestaffelt entweder in die nähere Umgebung von Joachimsthal ging oder nach Barth, Hamburg, Prag oder Canterbury + London. Nun hoffen wir auf beste Erholung und auf ein gesundes Wiedersehen im August!

Petra Koglin
Schulleiterin des Freien Joachimsthaler Gymnasiums