Joachimsthal. Nun war es soweit: Die letzten Reste des Sommers lagen noch in der Luft und die Erinnerung an Strand, Urlaub, Ferien und Entspannung noch keine Woche alt, als frühmorgens Punkt 8:15 Uhr das kleine Städtchen Joachimsthal von einem altbekannten Geräusch erfüllt wurde: DING, DONG, … DONG, DING!
Der Beginn des Schuljahres 2024/ 2025 wurde nun pünktlich am 02. September auch im Freien Joachimsthaler Gymnasium (FJG) eingeleitet. Hunderte wuselige Füße, die sich im Laufe des Morgens angesammelt hatten, versammelten sich im Foyer der kleinen Schule. Ein kurzes Räuspern und die Schulleiterin, Frau Koglin, ergriff mit einem Mikrofon in der Hand das Wort. Nach einer kurzen, allgemeinen Begrüßung aller anwesenden Schülerinnen und Schüler richtete sie ihre Aufmerksamkeit nochmals auf einige Jahrgänge im Besonderen: Die 10. Klasse, die dieses Jahr ihren Mittleren Schulabschluss vor sich haben, die 12. Klasse, für die es jetzt auf das Abitur zuging…und die neue 7. Klasse, für die ein neuer Lebensabschnitt bereits just in diesem Moment einsetzte: Es begann das kleine, feine Abenteuer „Gymnasium“.
Wäre es nun vielleicht nach dem „ersten Kapitel“ des Abenteuers gegangen, hätte man vielleicht lieber ein anderes Buch aufgeschlagen: Nahezu den gesamten ersten Block hindurch redete der neue Klassenlehrer, Herr Stiebler, auf die versammelten zwanzig Kinder vor sich ein, von denen nicht wenige gleich wieder eingeschlafen wären. Kein Wunder angesichts eines so hochgradig spannenden Themas wie der Belehrung zu Hausordnung. Doch nach einer erquickenden Frühstückspause, in welcher der Magen gestählt und die Glieder gestreckt werden konnten, ging es anders zu: Nicht mehr „Was darf ich?“ und „Was darf ich nicht?“, sondern „Wer bin ich?“ und „Wer bist du?“ stand nun im Vordergrund. Wir begannen, uns als Klasse ein wenig kennenzulernen.
Einige weitere Gongzeichen später war dann auch nicht nur die Sonne den Himmel weit hinaufgeklettert, sondern auch die 7. Klasse: Nach dem Mittagessen befand man sich nun in 21 Meter Höhe und überblickte an einem wolkenlosen Spätsommertag die Schorfheide. Sarah Phillips, die Betreiberin des BIORAMA Projekt, hatte für uns Tür und Turm geöffnet. Eine kurze Einweisung später war es die lange Wendeltreppe hinaufgegangen. Oben angekommen bot sich selbst für diejenigen, die Joachimsthal und dessen Umgebung schon besser kannten, ein faszinierender Blick in die Ferne. „Sie hat man von hier aus den Fernsehturm?“, fragten manche. „Ja, da hinten ist er!“, antworteten andere. Weit besser zu erkennen als das Berliner Wahrzeichen ist hingegen die neue Schule, die man Blick auf die andere Seite sehen kann. Genau wie die Zukunft unserer nächsten Jahre liegt sie vor uns.
Nach einem kurzen Aufenthalt und einem ersten Gruppenfoto begann für die Klasse 7 auch wieder der Weg zurück: Runter die Treppe, durch das Tor und entspannt zurück zu Schule. Doch halt: Ein kleiner Schlenker noch zum nächsten Supermarkt. Denn wie gesagt: Ein letzter Rest von Spätsommer lag noch in der Luft und kein guter Start in ein neues Schuljahr, eine neue Klasse, ja, ein neuer Lebensabschnitt, war vollständig ohne einen gemeinsamen Ausflug und vielleicht ein kühles Eis.
T. Stiebler