Nachhaltig in Prebelow! – Das komplette FJG erstmals on tour!

„Was? Wo? Prebelow?“

Alle zusammen in der Jugendherberge Prebelow

Nur wenige konnten mit dem Ortsnamen etwas anfangen, als den Schüler*innen und Lehrkräften des FJG verkündet wurde, wohin die erste Schulfahrt sie führen sollte. Vier Tage würden sie in dem kleinen Ortsteil von Rheinsberg direkt an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam verbringen und gestalten. Unter dem Motto „Globalisierung und nachhaltige Entwicklung“ bereiteten die Lehrkräfte fünf konkrete Themen vor, in denen sich die Schüler*innen auf verschiedene Weise mit den Inhalten auseinandersetzen konnten. Gar keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass es in der dortigen Jugendherberge weder WLAN noch andere digitale Technik geben würde.

Dienstag nach Pfingsten ging es los. Gegen 9 Uhr fuhren 75 Schüler*innen mit ihren Lehrpersonal in zwei Reisebussen der Johanniter nach Prebelow – jede Menge Vorfreude im Gepäck, aber keine Mobiltelefone! Schließlich wollten wir miteinander etwas erleben und erfahren und nicht in der digitalen Welt verschwinden.

Lernen im Grünen

Nach Zimmerinspektion und Mittagessen begann am frühen Nachmittag die erste von fünf dreistündigen Arbeitsphasen in klassenübergreifenden Gruppen. Statt Klassenzimmer und  Smartboard gab es da rustikale Holztische unter freiem Himmel, es wurde auf dem Spielplatz, im Wald oder in verwinkelten Eckchen erarbeitet, was es mit „Population & Nutrition“, „Wölfe als Nachbarn“ und „Energie in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ auf sich hat. Es war ein ganz anderes Arbeiten, galt es doch, sich Themenfeldern wie „Globale Handelsströme“  und „Konfliktfeld Klimawandel“ nicht wie sonst im vertrauten Klassenverband zu nähern, sondern mit anderen, jüngeren wie älteren Mitschülern nach Lösungen und Kompromissen zu suchen.

Meeting auf dem See

Das sommerliche Wetter und die naturnahe Umgebung sorgten für die nötige Entspannung zwischen und nach den Arbeitsphasen. Die Schüler badeten im Großen Prebelowsee, sie erkundeten über den Hüttenkanal mit Kajaks die Flora und Fauna der Seen – oder hatten einfach nur Spaß am Paddeln. Musizieren, Fußball, Kinoabend, Nachtwanderung, Singen und immer wieder Karten spielen, immer zusammen, auch Lehrkräfte waren willkommen.

Klassenübergreifendes Arbeiten

Die Ergebnisse dieser für alle Beteiligten sehr intensiven Arbeitswoche können sich sehen lassen: Wir fanden heraus, dass der globale CO2-Fußabdruck des FJG mit 4,9 gha knapp unterhalb des deutschen Durchschnitts liegt (5,0 gha). Es entstanden „nachhaltige“ Gedichte, die im Booklet „Poems from Prebelow“ für die Nachwelt bewahrt werden. Anregungen für neue, nachhaltige Produktentwicklungen inklusive Werbespot, kleine Theateraufführungen zur Energiewende, nachhaltige politische Lösungen zur Wolfsproblematik in Brandenburg, Lapbooks über nachhaltigen Konsum, gespielte „Billigflug“-Bundestagsdebatten und lebendige Plakate, die Massentierhaltung, Essensverschwendung, Schmelzen der Polkappen und den Weg einer Jeans thematisieren – die Liste ist lang, der Erkenntnisgewinn groß.

Gesellschaftsspiele waren in

Das Entdecken beschränkte sich nicht auf die Wissenschaft. Im ungezwungenen Zusammensein lernten sich Lehrkräfte und Schüler*innen in einer Weise kennen, wie es im normalen Schulalltag kaum möglich ist. Soziale Kompetenzförderung für alle. Die Mobiltelefone hat niemand vermisst.

Prebelow, dieser Ort ist nun allen ein Begriff. Er steht für Gemeinschaft, Erkenntnis, Kreativität – und das nachhaltig!