Mail von Juliane, 13.10.2014

Servus FJG-Team!

Ich dachte, nachdem ich in das Studentenleben "reingeschnuppert" habe, melde ich
mich und berichte kurz, wie es mir hier in Bayern ergeht.

Bisher war ich immer der Meinung, dass mein Englisch (sowie auch Französisch)
ganz passabel seien - Irrtum... Wir sprechen hier kein "Englisch", sondern
"Wirtschaftsenglisch" und DAS ist eine komplett neue Welt. Die E-Mail kommt auch
erst zu so einer späten Uhrzeit, da ich doch tatsächlich mal Vokabeln lernen
muss --> zwischen 3.000 und 5.000 pro Semester + haufenweise Redewendungen. Wenn
Frau Schuster und/oder Frau Koglin sich einmal eine Klausur ansehen wollen, oder
einfach Vokabellisten sehen möchte, kann ich die gern mailen. (Ich hätte nie
gedacht, dass es mehr als 5 Wege gibt, "arbeitslos" zu sagen und immer noch
politisch korrekt zu wirken). Französisch ist da noch ein wenig entspannter, da
wir erst alle auf ein Level gebracht werden. Italienisch habe ich heute
(freiwillig) angefangen, aber das durfte kein Problem sein.

Alle in unserem Jahrgang haben sich Gedanken über Mathe gemacht, aber das ist
sehr entspannt (Stoff von Klasse 9 und 10 und ab und zu auch ein paar
Funktionen). Das beste Fach ist meiner Meinung nach Mikroökonomie. Das erinnert
mich stark an unseren Geographieunterricht. An dieser Stelle ein großes
Dankeschön an Herr Walther für die tolle Vorarbeit! :)

Buchführung und Kostenleistungsrechnung sind nicht soooo trocken, wie es sich
anhört, werden aber wohl nie meine Lieblingsfächer...

Den einzigen Kurs, den ich wohl wahrscheinlich nur zu den (Probe-)Klausuren
besuchen werde, ist "Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten". Dank des
Seminarkurses kann ich mir das komplett sparen und das Skript reicht vollkommen
aus. :)

Ansonsten habe ich wundervolle Kommilitonen von Schwerin bis ins Allgäu (140
sind dann doch etwas mehr als 12...), der Großteil der Dozenten ist hoch
motiviert, uns etwas zu vermitteln und die Hochschule an sich ist einfach super
gebaut. Verlaufen KANN man sich einfach NICHT, die Lage ist schön - das erinnert
mich ans FJG - und modern eingerichtet ist sie auch. Über die Semester hinweg
wird sich die Anzahl der Studis jedoch sehr stark dezimieren. In der Regel kommen
nur 1/3 ins Ausland (also über 3 Semester hinaus), aber darüber mache ich mir
erstmal noch keine Sorgen.

Hof an sich ist eine typische Kleinstadt-größentechnisch irgendwo zwischen
Bernau und Eberswalde, aber etwas hübscher. In meiner WG fühle ich mich sehr
gut aufgehoben & es läuft entspannter als gedacht. Mir hätte in diesem Punkt
nichts besseres passieren können. 

Ich möchte mich auch allgemein für die klasse Vorarbeit bedanken! Obwohl wir
Wirtschaft an sich nie wirklich behandelt haben, stehe ich auf dem gleichen
Level, wie bspw. Schüler von einem Wirtschaftsgymnasium. Und so schlecht kann
unser Bildungssystem auch nicht sein, wenn ich mich auf Augenhöhe mit Schülern
aus Bayern befinde... ;)

Wenn ich in der vorlesungsfreien Zeit "im Lande" bin, schaue ich vorbei und kann
(sofern gewollt) ein bisschen über International Management erzählen, und was
rund um das Studium noch so anfällt. 

Schlussendlich muss ich sagen: ich bin zwar nicht da, wo ich hinwollte, aber
definitiv dort, wo ich hingehöre!

Liebe Grüße an Schüler und Lehrer aus Oberfranken!

Juliane :)