Junge Künstler stellen aus

Am Donnerstag, den 08. Juni 201,  fand im Skulpturengarten der Stadt Joachimsthal eine besondere Vernissage statt. Schülerinnen des Freien Joachimsthaler Gymnasiums hatten auf Wunsch der Stadt Joachimsthal, des Sozialausschusses und des Bürgermeisters, Herrn Knaak-Reichstein, bunte und sehr ansprechende Skulpturen geschaffen, die wie Miniaturen der berühmten Nanas der  französischen Künstlerin Niki de St. Phalle aussehen. Das war die Absicht der jungen Künstlerinnen, die von ihrer Kunstlehrerin Bettina Pohl beraten und unterstützt wurden. Die Nanas stehen weltweit für Lebensfreude und Stärke und genau das wollten die Schülerinnen auch in Joachimsthal mit ihren Figuren zum Ausdruck bringen. Mitschüler, Lehrer und an Kunst interessierte Besucher kamen in den kleinen Garten neben dem Amtsgebäude, um die feierliche Einweihung der neuen Ausstellung mitzuerleben.

Felix Gröger spielte dazu gekonnt Klavier und Herr Knaak-Reichstein lobte die Ergebnisse des Kunstprojekts. Danach stellte Frau Pohl die einzelnen Künstler vor. Diese wiederum erzählten von ihren großen Vorbildern, die in Paris, New York oder Hannover längst zu Publikumsmagneten geworden sind. Vielleicht haben ja auch ihre bunten, lebensfrohen Skulpturen schon bald eben diese Wirkung auf die Besucher der Stadt Joachimsthal.

  

MOZ-Artikel (mit freundlicher Genehmigung der Märkischen Oderzeitung):

Schrill und poppig

Joachimsthaler Gymnasiasten bauen Plastiken für städtischen Skulpturengarten

Der Skulpturengarten der Stadt Joachimstahl bietet viel Platz für Kunst und Kultur. Die Gemeinde plante im Sommer 2016 ein Projekt, das jungen Talenten aus der Umgebung die Möglichkeit geben sollte, Kunstwerke auf dem Gelände hinter dem Gemeindeamt auszustellen.
Die Schüler des Joachimsthaler Gymnasiums begeisterten sich für diese Idee und so fanden sich acht Talentierte zu einer Arbeitsgruppe zusammen und sammelten kreative Ideen.
Doch ein solches Projekt erfordert auch viele Vorüberlegungen. Zusammen mit dem Joachimsthaler Bürgermeister Herrn Knaak-Reichstein entwickelte die Schülergruppe unter der Leitung der Kunstlehrerin Frau Pohl originelle Ideen. Inspiriert durch die bunten und schrillen Plastiken der französischen Künstlerin Niki de St. Phalle kamen die Schüler schnell auf die Idee, ihr nachzueifern. „Die Nanas stehen für Toleranz, Individualität und Lebensfreude“, resümiert die 16-jährige Christin.
1930 nahe der französischen Hauptstadt geboren, versuchte Niki de St. Phalle mit ihrem Schaffen zum einen ihre traumatische Kindheit zu verarbeiten zum anderen auch pure Lebensfreude und Stärke auszudrücken. Das Wort „Nana“ stammt aus dem französischen und bedeutet umgangssprachlich so viel wie Mädchen. Diese Kunstwerke sind überlebensgroße Figuren: bunt, provokant, voluminös und schrill. 1974 entfachte die Künstlerin mit dem Aufstellen von Nana-Figuren in Hannover einen Riesen-Skandal und Demonstranten übermalten ihre bunten Figuren mit schwarzer Farbe, da sie anstößig wirkten. Mittlerweile stehen ihre Werke in allen großen Städten der Welt – und sie ist inzwischen Ehrenbürgerin der Stadt Hannover.

„Joachimsthal reiht sich nun in die Riege ein, zu der auch Paris, New York, Tokio und Hannover zählen. Unsere Stadt ist zwar kleiner, aber die Nanas haben sich auch daran angepasst“, so der Bürgermeister Knaack-Reichstein. Neben den neuen Plastiken will er nun den Skulpturenpark als „[…] Schaufenster für regionale Künstler nutzen. Bereits am Samstag (10.06.) haben wir die Open-Air-Theatergruppe „Oliv Mannheim“ bei uns zu Gast.“  Die enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem FJG begrüßt nicht nur er. Auch der 16-jährige Niklas meint: „Ich finde es sehr schön, dass Joachimsthal und die Schule sich so engagieren, um die Stadt schöner zu machen.“

„Wir konnten die Nanas nach eigenem Vorbild gestalten, mussten dabei aber versuchen, sowohl Masse als auch Eleganz miteinander zu kombinieren, was gar nicht so einfach war“, meint die Eltfklässlerin Caroline. „Trotzdem war es eine schöne Herausforderung, die uns allen viel Spaß gemacht hat. Und das Ergebnis ist wirklich gut geworden.“

Auch anwesende Lehrer loben die Skulpturen. „Ich finde es toll und mutig von den Schülern, dass sie sich an so etwas herangewagt haben. Und ich bewundere ihre Kreativität und Ausdauer“, fasst der Geografie- und Biologielehrer Herr Walter den langwierigen Arbeitsprozess zusammen.