Bilanz des Schuljahres 2021/22

Liebe Schüler*innen, liebe Eltern, liebe Teams des FJG und des ASB Barnim e.V.!

Ein aufwühlendes Schuljahr liegt hinter uns, das uns viele Freuden aber auch Unsicherheiten brachte. Im April wurden die Corona-Maßnahmen gelockert, sodass wir nach zwei Jahren einander wieder ohne Maske in der Schule begegnen konnten, einander zulächeln und die Mimik des Anderen wahrnehmen konnten sowie Feiern, Exkursionen und Klassenfahrten genießen konnten. Ende Februar begann jedoch der Krieg in der Ukraine. Neue Schatten legten sich auf unser Gemüt. Als wenn Klimakrise und Pandemie nicht genug wären, so gesellte sich Angst vor den Auswirkungen und möglicher Ausweitung des Krieges hinzu, doch andererseits auch ein Gefühl der Solidarität und ein Bedürfnis zu helfen. Wir hissten gemeinsam eine Flagge gegen Kriege aller Art und sammelten Spenden für betroffene Ukrainer, initiiert von unserer Schülervertretung. Ein 14-jähriges Mädchen namens Vlada wurde Ende Mai herzlich in Klasse 7 aufgenommen, wo sie in erster Linie Deutsch lernen und deutsche Freunde finden wollte – sie wurde herzlich aufgenommen.

Doch zurück zum Schuljahresbeginn. Wir starteten in das SJ 2021/22 mit 113 Schüler*innen in sieben Klassen, davon zwei Flüchtlingskinder aus Afghanistan bzw. Libyen sowie einer polnischen Schülerin, unterrichtet von 16 Lehrer*innen und einer Referendarin. Im Januar legte Frau Zarske ihre Zweite Staatsprüfung mit Bravour ab und bereichert seitdem unser Team während Herr Stiebler zu unserem neuen Lehramtskandidaten wurde. Frau Kühnert von der Uni Greifswald absolvierte außerdem ein großes Schulpraktikum bei uns. Auch sonst gab es personell Veränderungen. Herr Hennig und Frau Eschenbach verließen uns unerwartet und sehr kurzfristig. Darüber hinaus stand Frau Helwig das ganze Schuljahr über nicht zur Verfügung. Zusätzlich setze Corona hier und da den einen oder anderen für einige Zeit außer Gefecht. Dank des herausragenden Einsatzes des gesamten Teams konnte sämtlicher Unterricht trotzdem abgedeckt werden, meist sogar fachgerecht. Herzlichen Dank besonders an Frau Köppen-Rung, Frau Bhattacharya, Frau Streblow und Herrn Quilitz für ihr unkompliziertes Meistern der Situation sowie an alle, die sonst noch bei Bedarf eingesprungen sind! Hierzu gehören neben den angestellten Lehrer*innen auch Kurzzeitvertretungen wie Fanny Ziethen, Alejandra Ramirez und Sophie Krüger. Frau Rose, zunächst ebenfalls nur für wenige Monate bei uns eingestellt, wird ihre Stelle bei uns sogar ausbauen. Für das nächste Schuljahr konnten wir weitere neue Lehrkräfte zur Verstärkung unseres Teams gewinnen, so dass wir in Bezug auf Personal optimistisch in die Zukunft schauen können.

Besondere Höhepunkte für unser Gymnasium als solches waren zum Einen unsere Auszeichnung als „Schule mit hervorragender Berufs- und Studienorientierung“ durch das Netzwerk Schule im September 2021 und zum Anderen die Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ im Februar 2022. Den ersten der beiden genannten Titel zu erlangen, war eine echte Herausforderung. Eine Jury bewertete unser Konzept und unseren gesamten Einsatz im Bereich Berufs- und Studienorientierung in allen Klassenstufen und im zweiten Anlauf schafften wir es in diesem Jahr, worauf wir extrem stolz sein können. Herzlichen Dank an alle Kolleg*innen, welche die Titelerlangung durch ihren Beitrag unterstützten, und besonders Frau Schneiderheinze, Frau Ziethen und Herrn Quilitz, welche dabei federführend und mit herausragendem Einsatz tätig waren.

Den zweitgenannten Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erhielten wir eher mit Vorschusslorbeeren. Startschuss für die Aktion gab unsere Schülervertretung unter Leitung von Sophie Krüger, Kl. 12. Weit mehr als 90 % aller Schulmitglieder stimmten für die Vergabe des Titels an die Schule und unterzeichneten einen großformatigen Vertrag mit ihrem farbigen Handabdruck. Mit der Verleihung sind wir schließlich das Versprechen und die Verpflichtung eingegangen, diesem Titel auch gerecht zu werden durch tägliches Hinschauen, Zivilcourage zeigen und regelmäßig Projekte und Aktivitäten zum Thema Antidiskriminierung durchführen. Die Schüler*innen der Sek II organisierten gleich noch im März einen ersten Projekttag zum Thema Diskriminierung, dem weitere Projekte folgen werden. Die im April neu gewählte Schülervertretung will sich diesbezüglich besonders engagieren, hat aber den Kopf auch voll anderer Ideen. So kümmerten sie sich z.B. gleich um die geplanten Einsätze der Klassen zum Sozialen Tag, für den uns die noch amtierende alte Schülervertretung angemeldet hatte, und der zu einem vollen Erfolg wurde. Jede Klasse arbeitete im Juni einen Tag lang für ein Amt oder eine Firma und das erarbeitete Entgelt wurde für soziale Projekte in anderen Ländern gespendet.

Kurz zu unserer neuen Klasse 7, die anders war als erwartet. Viel Erziehungsarbeit lastete auf den Schultern eines jeden Lehrers und besonders auf den Schultern der Klassenlehrerinnen Frau Eschenbach und Frau Zarske, um unseren gymnasialen Ansprüchen gerecht zu werden. Gemeinsame Anstrengungen und Unternehmungen (Kennenlernfahrt, Bloggen gegen Rassismus, Besuch des FunJump in Bernau, Exkursion in die Waldschule Reiersdorf etc.), aber auch viel Elternarbeit sowie der lösungsorientierte Austausch im Team brachten Stück für Stück Erfolge, sodass sich die Lernatmosphäre und das Verhalten der Schüler*innen im 2. Halbjahr deutlich verbesserte.

In diesem Schuljahr durften auch erstmals nach 1 ½ Jahren Coronapause klassenübergreifende Ganztagsangebote stattfinden. Endlich wieder gemeinsam Schach, Tischtennis oder Fußball spielen, die neuen Fitnessräume hinter der Grundschule nutzen, verschiedene Gesellschaftsspiele ausprobieren, bei Yoga für mentale Entspannung sorgen oder in einer Band spielen – das war alles wieder möglich. Auch Nachhilfe-AGs für Mathe und Spanisch waren wieder im Angebot, um auf freiwilliger Basis Lücken zu schließen. Außerdem bildeten Frau Richter und Frau Schneiderheinze neue Mediatoren aus und reaktivierten das Wissen der noch bestehenden Mediatorengruppe. So können Konflikte an der Schule wieder konstruktiv durch Schülerhand entschärft und möglichst gelöst werden. Um das Ganze noch zu toppen, durften interessierte Schüler*innen mit Fachkräften von der Film-Uni Babelsberg in einer Film-AG alles über das richtige Vorbereiten, Drehen und Schneiden von Filmen lernen, verknüpft mit Exkursionen und Interviews in die nähere Umgebung z.B. zu Hemme-Milch in Schmargendorf. Nicht nur wer Schauspieler*in werden möchte, hat in dieser AG viel gelernt über die Arbeit mit modernen Medien.

Auch in den Klassen war es wieder möglich, Projekte durchzuführen und außerschulische Lernorte aufzusuchen. Z.B. gab es verschiedene Kunstprojekte in Zusammenarbeit mit der Stadt Joachimsthal (Gestaltung alternativer Ortseingangsschilder und kunstvolles Gestalten von Robinienstämmen für den Skulpturenpark) sowie dem BIORAMA-Projekt Weisse Villa zum Thema Mikrometeoriten. Des Weiteren besuchte Kl. 10 die Bundeswehr in Strausberg, einen Graffiti-Workshop in Berlin und war auch ebenso wie Kl. 8 auf dem Solar-Explorer auf dem Werbellinsee mit biologischen Fragestellungen unterwegs. Kl. 8 begann außerdem eine Kooperation mit einer Baumschule. Während sie ihre Arbeitsleistung an einem Tag für die Baumschule zur Verfügung stellten, kam Förster Lorenz im Gegenzug an einem anderen Tag zu uns und gemeinsam wurden z.B. Büsche auf dem Schulgelände gepflanzt. Kl. 7 bis 9 kam wie jedes Jahr in den Genuss, beim EWE-Mobil aktiv zu werden und Modelle von Windrädern zu bauen, während Schüler aus Kl. 11 sogar programmierbare Fahrzeuge bauten. Kl. 9-2 genoss einen Ausflug zum Bouldern in Eberswalde und übte sich in ihren Kletterkünsten. Kl. 12 besuchte hingegen das Filmmuseum in Berlin. Im Bereich Sprachen gab es zur Bereicherung des Unterrichts diverse Workshops und Kino- sowie Theaterbesuche für die Kl. 9, 10 und 12. Die Kl. 11/12 hatten zudem ein DKMS-Seminar organisiert und meldeten sich in dem Zuge als Stammzellenspender für an Blutkrebs erkrankte Menschen. Im September beteiligten sich außerdem Schüler*innen im Rahmen des PB-Unterrichts und der anstehenden Bundestagswahl an der Juniorwahl und übten sich damit in politischer Meinungsbildung und demokratischen Vorgängen. Auch unsere guten Kontakte zur Präventionsabteilung der Polizei in Bernau nutzten wir wieder. Die Beamten führten eine Anti-Mobbing-Präventionsveranstaltung zur Entspannung von Schwierigkeiten in Kl. 11 durch, welche durch einen teambildenden Ausflug in den Kletterpark Schorfheide ergänzt wurde. Ebenso nahmen Schüler*innen an verschiedenen traditionell durchgeführten Wettbewerben wie dem Känguru-Wettbewerb im Bereich Mathematik und der Biologieolympiade teil. Allen unermüdlich organisierenden Fachlehrern ganz herzlichen Dank für ihr Engagement, außerschulische Lernorte aufzusuchen, mit externen Partnern zu kooperieren und Wettbewerbe zu organisieren!

Im Zuge der Corona-Lockerungen durften wir auch nach und nach wieder unsere traditionellen Feste wiederbeleben: die Weihnachtsfeier mit Aufführungen und Wichteln, wenn auch noch mit Maske; der Tag der offenen Tür im Januar, den wir als Tag des offenen Fensters gestalteten, und der sehr gut bei den Besuchern ankam; Mottowoche und Chaostag, nun schon ohne Masken, wo Erleichterung und pure Lebensfreude darüber in diversen Aktionen und Spielen, organisiert von der Abschlussklasse, zu spüren waren; ein gelungenes Sportfest, ein unvergesslicher Abiball mit Abiturzeugnisausgabe im Heidekrug Joachimsthal und ein top organisiertes Sommerfest mit abwechslungsreichen und unterhaltsamen kulturellen Beiträgen sowie abschließenden Zeugnisausgaben schlossen sich an. Auch Neues wurde ausprobiert wie der Dia de Muertos – ein Fest zu Ehren der Toten mit Ursprung in Mexiko, bei dem alle Beteiligten viel Spaß hatten. An Feierlichkeiten in Joachimsthal konnten wir uns ebenso wieder beteiligen. Kl. 11 half beim Aufbau des Kinderfestes am 1.6. und organisierte einen Kuchenbasar im Mai zum 70-jährigen Bestehen der Brunold-Bibiothek, welche das Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür und damit verbundenen Aktivitäten für ihre Gäste verband. Kl. 7 kam in den Genuss dieser Aktivitäten. Sie besuchten die Bibliothek und auch das Kinderfest im Juni. Auch hier allen organisierenden Fachlehrern herzlichen Dank für Ihren Einsatz!

Auch mit der Grundschule kooperierten wir nach der unfreiwilligen Corona-Pause wieder. Im November 2021 trafen sich die Vertreter der Fachkonferenzen beider Schulen, um Ideen auszutauschen und Kooperationsmöglichkeiten zu entwickeln sowie die Voraussetzungen für den Übergang von der Grundschule auf ein Gymnasium zu klären. Im Laufe des Schuljahres fanden dann auch wieder die traditionellen Wettkämpfe im Bereich Mathematik und Deutsch (Buchstabierwettbewerb) statt und auch beim Vorlesewettbewerb waren Schüler*innen unseres Gymnasiums beteiligt.

Abschließender Höhepunkt des Schuljahres waren selbstverständlich die lange vermissten Klassenfahrten. Für eine Woche fuhr Kl. 8 nach an den Köthner See mitten in ein Naturparadies im Spreewald, die neunten und die elfte Klasse fuhren in die Messestadt Leipzig und die Kl. 10 genoss fünf Tage in der Hansestadt Hamburg. Da Kl. 7 zumindest auf Kennenlernfahrt war, gestaltete diese Klasse eine bunte Woche aus verschiedenen Exkursionen und Aktivitäten hier vor Ort bzw. in umliegende Orte, die auch allen viel Spaß brachten.

Die Projektwoche zum Thema Nachhaltigkeit der Kl. 7 – 9 in der letzten Schulwoche wurde durch die kreativen Ideen der Kolleg*innen ebenso sehr abwechslungsreich. Es wurde nicht nur über nachhaltiges Bauen, ernähren, sich bewegen, Verkehrskonzepte etc. theoretisch gelernt, sondern Vieles auch direkt ausprobiert. So wurden z.B. Lehmziegel hergestellt und alte Kleidung upgecycelt.

Nicht zuletzt erwähnt sei die uns enorm wichtige Berufs- und Studienorientierung, welche im Laufe des Schuljahres nicht nur im WAT-Unterricht und Seminarkurs immer wieder eine Rolle spielte. Klasse 7 führte eine Potenzialanalyse mit einem externen Anbieter durch, Kl. 9 unterzog sich simulierten Vorstellungsgesprächen, die in Kooperation mit dem Amt Joachimsthal, der Rechtanwaltskanzlei Jens Weise und dem ASB Barnim e.V. organisiert waren, und führte ihr zweiwöchiges Pflichtpraktikum nach den Osterferien durch, Kl. 11 besuchte die Studienmesse in Berlin und die Kl. 10 und 11 absolvierten ein freiwilliges einwöchiges Praktikum vor den Sommerferien. Nicht zu vergessen seien die individuellen Beratungsgespräche mit Frau Wilhelm von der Arbeitsagentur, um mit jedem Ideen für seine Zeit nach Schulabschluss zu finden, und der jährliche Zukunftstag im April, ein Mikro-Praktikum, in dem jeder in einer Firma seiner Wahl einen Tag lang Einblicke in die Abläufe und Aufgaben erhalten kann.

Vorbereitend auf ein späteres Studium war es außerdem Aufgabe der 9. und 11. Klassen, eine größere Arbeit zu einem selbstgewählten Thema zu verfassen. Diese Fach- bzw. Seminararbeiten mussten schließlich auch in einem mündlichen Kolloquium verteidigt werden. Durchhaltevermögen aber auch Kreativität und Selbstständigkeit waren hier besonders gefragt

Auch Fortbildung ist für unser Kollegium nach wie vor sehr wichtig. Jede Lehrkraft besuchte Veranstaltungen online oder in Präsenz zu ihren Fächern, aber auch bzgl. Klassenführung etc. Darüber hinaus gab es Fortbildungen für das gesamte Team in Sachen Erste Hilfe, Autismus und Smartboard-Nutzung. Gelder aus dem Digitalpakt ermöglichten uns die Anschaffung weiterer und modernerer Smartboards, die Ausweitung des WLANs auf das gesamte Schulgebäude und sonstiger Technik. Weitere Maßnahmen zur Digitalisierung sind für das nächste Schuljahr geplant. Intensiv nutzen wir außerdem die vom Land für alle Schulen erworbene Lizenz für ein adaptives Mathematik-Lernsystem sowie gelegentlich auch unser mittlerweile erprobtes Homeschooling-System. Wir setzten es an Sturmtagen ein, um die Gesundheit aller zu schützen, und auch zu den Abiturprüfungen, um Corona bedingte mögliche Ausfälle leichter kompensieren zu können. Als Nebeneffekt genossen die Abiturienten und auch P10-Prüflinge das Privileg, die Schule an den Tagen der schriftlichen Prüfungen für sich zu haben. Zu den Abiturprüfungen waren alle Schüler*innen der Kl. 12 zugelassen und sie bestanden auch alle. Der Durchschnitt von 2,1 liegt im Mittel des Landes Brandenburg und kann sich durchaus sehen lassen. Den Abiturienten herzlichen Glückwunsch zu ihren Leistungen und viel Erfolg auf ihrem weiteren Lebensweg!

Für das neue Schuljahr 2022/23 wird schon seit einiger Zeit geplant, getüftelt und organisiert, um es für alle Beteiligten zu einem erfolgreichen Schuljahr werden zu lassen. So werden wir gut gerüstet und mit Freude im August starten! Bis dahin, allen wunderbare und erholsame Ferien!

(Für Fotos: siehe viele Artikel auf unserer Homepage – Bitte stöbern!)