Bilanz 2016/17

Das Schuljahr 2016/17 endete am 18. Juli 2017 mit dem nun schon zur Tradition gewordenen Sommerfest. Die  Festkommission bestehend aus den SuS Hannah, Sophie, Marike, Yasmin, Jennifer, Fanny und Frieda organisierte einen würdevollen Abschluss, der das Leistungsspektrum unserer Schule ebenso widerspiegelte wie die Leistungsbereitschaft der Mehrheit der SuS. So zeigten unsere SuS, was sie in der Projektwoche zum Thema Kommunikation erarbeitet bzw. gelernt hatten. Die Theaterfans führten Szenen aus dem berühmten Buch „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf auf und begeisterten damit nicht nur ihre Mitschüler, sondern auch viele Eltern, Verwandte und Freunde. Die AG „Gesunde Lebensweise“ sorgte für ein abwechslungsreiches Büfett. Musikalische Höhepunkte boten uns die Schulband sowie Felix und Elena.

Um 16.00 Uhr trafen sich die gewählten Vertreter der Eltern, Lehrer, Schüler und die Schulleitung zur Schulkonferenz, um über die Weiterführung unserer Schulreform, die unterrichtsfreien Tage im Schuljahr 2017/18, die Einführung des NC für den Übergang von der 10. zur 11. Klasse sowie über die Einführung der neuen GOSTV 2018 zu diskutieren. Weitere Themen der Schulkonferenz befassten sich mit dem Wunsch einiger Eltern, eine Schulkleidung einzuführen. Auf der Konferenz wurde natürlich auch das zurückliegende Schuljahr bilanziert.

Im September 2016 hatte unser Schuljahr mit 3 vollen Klassen (20 Schüler) und einer 11. Klasse mit 17 SuS begonnen. Insgesamt besuchten im September 2016 100 SuS unser Gymnasium. Ein erfreulicher Start. Innerhalb des Schuljahres wechselten 6 SuS aus privaten Gründen zu einer anderen Schule und vier Schüler nahmen wir während des Jahres zusätzlich auf. Die Fluktuation von Schülern während eines Schuljahres hat an allen Schulen zugenommen. Unsere eigenen Erfahrungen deuten allerdings darauf hin, dass wir bei allen Einzelfällen in Zukunft noch sorgfältiger prüfen sollten, wen wir aufnehmen. Gerade Oberschülern fehlen in der Regel die nötigen Voraussetzungen und die erforderliche Lernhaltung, um den hohen Ansprüchen unseres Gymnasiums zu genügen. Der Aufwand an pädagogischer Sonderbetreuung, Nachhilfe, Elternarbeit und zusätzlicher Motivation steht in keiner Relation zu den erbrachten Leistungen einiger dieser Oberschüler.

Der Höhepunkt des Schuljahres war auch in diesem Jahr das Abitur, das wieder alle SuS erfolgreich absolvierten. Die beste Schülerin, Jil Friedel, erreichte einen Durchschnitt von 1,5 und der schlechteste Schüler erkämpfte sich einen Durchschnitt von 2,9. Insgesamt lag der Durchschnitt der AbiturientenInnen bei 2,2 und damit etwas unter dem vom letzten Schuljahr. Da es sich aber um eine sehr kleine, eher leistungsschwache Klasse handelte, können wir mit dem Ergebnis dennoch sehr zufrieden sein. Die Lehrer und Lehrerinnen unserer Schule bereiten die Schüler mit sehr viel Engagement systematisch und zielführend auf das Abitur vor. Das spiegelt sich gerade dann, wenn es an der erforderlichen Eigeninitiative der SuS mangelt, in den dann immer noch guten Ergebnissen wider. Daher gebührt allen Lehrer und Lehrerinnen unserer Schule an dieser Stelle mein besonderer Dank. Unser Team arbeitet gewissenhaft, schüler- und leistungsorientiert, berücksichtigt stets die neuen Lehrplananforderungen und stellt sich immer flexibel auf die neuen Herausforderungen ein, sodass wir zu den wenigen Gymnasien des Landes Brandenburg gehörten, die das Mathe-Abitur problemlos schreiben konnten. An dieser Stelle sei Frau Koglin für ihren Unterrichtseinsatz besonders gedankt. Aber auch in den Fächern Biologie, Geografie, Englisch, Deutsch, Chemie und Geschichte kamen die SuS mit den Aufgaben gut zurecht, da sie bestens auf das Abitur vorbereitet wurden. Hier gebührt Frau Zimmer, Herrn Walther, Frau Schneiderheinze und Frau Helwig für ihren besonderen Einsatz mein herzlicher Dank.

Außerschulische Projekte, Theaterfahrten, Exkursionen und Klassenfahrten sorgten auch in diesem Jahr wieder für ein abwechslungsreiches Schulleben, in dem gegenseitige Achtung und Anerkennung ebenso wichtig sind wie Toleranz und Hilfsbereitschaft.

Als Beispiel möchte ich hier ein Projekt unseres Geografie Lehrers Uwe Walther vorstelle, dass in der Region Furore machte. Im Geographieunterricht der Klasse 11 wird im Rahmen der Siedlungsgeographie die Methodik einer Siedlungsanalyse behandelt. Um dieses theoretische Thema möglichst  lebens- und praxisverbunden sowie fächerübergreifend den Schülern zu vermitteln, unterbreitete Herr Walther den Vorschlag, eine partielle Siedlungsanalyse an einer konkreten ländlichen Siedlung zu simulieren. Dies stieß sofort auf Zustimmung bei den Schülern.Als Beispielsiedlung wählte er das Dorf Altkünkendorf aus, da dieser Gemeinde als „Tor zum UNESCO-Weltnaturerbe Buchenwald Grumsin“ eine besondere Bedeutung zukommt. Eine Nachfrage beim zuständigen Ortsvorsteher Herrn Bewer ergab ein großes Interesse an diesem Projekt.

Die Schüler begannen mit der Planung der Methoden und Maßnahmen sowie der Festlegung der Verantwortlichkeiten. Als durchzuführende Maßnahmen wurden festgelegt:

  1. Erarbeitung der theoretischen Grundlagen zur Methodik der Siedlungsanalyse
  2. Erfassung des Ist-Zustandes des Dorfes hinsichtlich der Gebäudenutzung und der vorhandenen Infrastruktur (Erstellung einer Karte)
  3. Erstellung einer Stärke-Schwächen-Analyse mit Vorschlägen zur künftigen Entwicklung der Gemeinde
  4. Erstellung einer Kurzfassung der Dorf- und Kirchengeschichte sowie die Übersetzung der Texte in Englisch, Spanisch, Französisch und Polnisch (Extern) sowie die öffentliche Auslegung der Texte im Infopunkt zum Weltnaturerbe in Altkünkendorf
  5. Öffentliche Ergebnispräsentation und Diskussion in Altkünkendorf (im Beisein der Gemeindevertretung, interessierter Bürger und Eltern der Schüler)

Die Maßnahme E) war ein voller Erfolg. Die Schüler erhielten von allen Beteiligten viel Lob und positive Worte für ihre Ergebnisse und Ideen, insbesondere zur perspektivischen Entwicklung der Gemeinde. Es wurde von Seiten des Ortsvorstehers ein großes Interesse an der Fortsetzung des Projektes bekunden.

Unterricht möglichst lebensnah zu gestalten und Arbeitsergebnisse der Schüler im Amt Joachimsthal zu präsentieren, das war auch immer ein Anliegen unserer Kunst Lehrerin Frau Pohl. Am Donnerstag, den 08. Juni 2017, fand im Skulpturengarten der Stadt Joachimsthal eine besondere Vernissage statt. Schülerinnen des Freien Joachimsthaler Gymnasiums hatten auf Wunsch der Stadt Joachimsthal, des Sozialausschusses und des Bürgermeisters, Herrn Knaak-Reichstein, bunte und sehr ansprechende Skulpturen geschaffen, die wie Miniaturen der berühmten Nanas der französischen Künstlerin Niki de St. Phalle aussehen. Das war die Absicht der jungen Künstlerinnen. Die Nanas stehen weltweit für Lebensfreude und Stärke und genau das wollten unsere Schülerinnen auch in Joachimsthal mit ihren Figuren zum Ausdruck bringen. Mitschüler, Lehrer und an Kunst interessierte Besucher kamen in den kleinen Garten neben dem Amtsgebäude, um die feierliche Einweihung der neuen Ausstellung mitzuerleben. Felix Gröger spielte dazu gekonnt Klavier und Herr Knaak-Reichstein lobte die Ergebnisse des Kunstprojekts. Danach stellte Frau Pohl die einzelnen Künstler vor. Diese wiederum erzählten von ihren großen Vorbildern, die in Paris, New York oder Hannover längst zu Publikumsmagneten geworden sind. Vielleicht haben ja auch ihre bunten, lebensfrohen Skulpturen schon bald eben diese Wirkung auf die Besucher der Stadt Joachimsthal. Neben diesem Projekt übernahm die Kunst-AG die Gestaltung des Bushäuschens an der Busschleife des Bildungs- Campuses. Benita Benndorf hatte die Idee dort Sprüche in besonderer Schriftweise zu präsentieren, die den Schülern, die auf ihre Busse warten, die Zeit vertreiben könnten.

Einen besonderen Ausflug unternahm die 7. Klasse am 7. Juli 2017. Die Klassensprecherin machte dies möglich, da sie die Klasse an einem Gewinnspiel vom RBB angemeldet und gewonnen hatte. Die geführte Tour begann um 11 Uhr und sollte gegen 13 Uhr enden. Als erstes besuchte die Klasse das Radiogebäude. Neben RBB-Brandenburg werden dort auch Radiosender wie Fritz und Antenne-Brandenburg produziert. Die Schüler sahen sich ein Ersatzstudio an und konnten das komplizierte Equipment genau in Augenschein nehmen und dem Vortrag über die spannende Arbeit eines Moderators lauschen. Die Gymnasiasten besichtigten dann noch den Schnittraum und mehrere Kommissionsräume. Im Anschluss konnte man je nach Interesse live bei der 13-Uhr-Sendung dabei sein oder der Regie über die Schulter schauen. Zuletzt durften wir selbst einmal am Moderationspult stehen. Die zwei mutigen „Moderatoren“ Hannah und Jonas bekamen im Anschluss noch Tipps von der Moderatorin Tatjana Jury. Als Erinnerung an unseren besonderen Tag erhielt jeder einen mit Souvenirs gefüllten  Beutel. Es war für alle ein sehr interessanter und abwechslungsreicher Tag, an dem auch für die Berufsorientierung der Schüler viel getan wurde.

Beruflich zu orientieren – das bezweckte auch der Ausflug der 8. und 9. Klassen  in das Hotel „Ritz Carlton Berlin“, den der WAT Lehrer Herr Wachholz organisiert hatte. Ein Hotelmitarbeiter (Herr Elze) begrüßte die Klassen und führte durch das Hotel. Alle waren begeistert von dem Prunk und dem Luxus dieses Hotels. Nach der Führung zeigten ihnen Herr Elze und seine Kollegin die Möglichkeiten einer Ausbildung sowie einer beruflichen Perspektive im „Ritz Carlton Berlin“ auf. Gleichzeitig beantworteten die beiden Mitarbeiter unsere Fragen. Beeindruckt von dem, was sie dort sahen, haben einige Schüler sich danach entschiede, in dieser Branche ihre berufliche Laufbahn zu starten.

Zu weiteren Berufsorientierung stand uns auch in diesem Jahr wieder Frau Pester von der Agentur für Arbeit zur Seite, die sich mit jedem einzelnen Schüler große Mühe gibt, den richtigen Beruf zu finden. In der Klasse 10 ergänzten die Lehrer die Berufsausausrichtung noch um ein lebensnahes Bewerbungsverfahren. Die Schüler mussten die Bewerbung an ausgewählte Eltern schicken und mit ihnen dann auch das Bewerbungsgespräch führen. Der eine oder andere war dann ganz überrascht, wenn er zu hören bekam, dass der Unternehmer-Vater ihn aufgrund der Noten und der nicht überzeugenden Bewerbungsunterlagen nie einstellen würde. Diese simulierte Bewerbung motivierte doch etliche Schüler, zielstrebiger zu arbeiten.

Am 29.06.2017 waren die Klassen 10 und 11 (in Begleitung von Frau Koglin und Frau Zimmer) in Berlin im BKA-Theater am Mehringdamm, um das englisch- und z.T. spanischsprachige Theaterstück „The Tortilla Curtain“ von Peter Scollin anzuschauen. Es ist eine Bühnenverfassung des Romans „The Tortilla Curtain“ von T.C. Boyle. Auch andere Klassen begaben sich ins Theater, um „Tschick“, „Die Sonnenallee“ oder „Faust“ auf der Bühne zu erleben.

Das Lehrerteam hat in diesem Jahr erstmalig mit den Curricula der neuen Rahmenpläne gearbeitet und erste Erfahrungen gesammelt. Die 13 fächerübergreifenden Kompetenzen, die laut neuem Plan besonders zu entwickeln sind,  werden wir u.a. in die Projektwochen verlagern. Dabei zeigte sich schon in diesem Jahr beim Thema „Kommunikation“, dass in der Vorbereitung und Planung so einen themenbezogenen Projektwoche sich alle Lehrer sehr engagiert einbringen und die Schüler selbst mit viel Elan und Freude bei der Sache waren. Zum widerholten Male hat die Projektwoche gezeigt, dass hier SuS wirklich kreativ sein können und jede seine Fähigkeit differenziert einbringen kann.

Juli 2017                                                                                         Frau Meier (Schulleiterin)