Edu in Klasse 10

Venezuela – Eduardos Heimatland

Über 4 Monate bereicherte Eduardo Díaz aus Venezuela unseren Schulalltag hier am Freien Joachimsthaler Gymnasium. Im Rahmen des Spanischunterrichtes erzählte er uns von seinem Heimatland. Für mich wurde dadurch noch einmal deutlich, wie viele Unterschiede es zwischen Deutschland und Venezuela gibt. Da wären zum Beispiel die Größe und die Einwohneranzahl: Während Venezuela (ca. 900 000 km²) 3-mal größer ist als Deutschland (ca. 300 000 km²), hat Deutschland (ca. 82 Millionen) trotz allem mehr als doppelt so viele Einwohner wie Venezuela (ca. 30 Millionen).

Edu mostrándonos la bandera de Venezuela
Edu localizando su lugar de nacimiento

Eduardo berichtete uns allerdings auch von erschreckenden Tatsachen wie beispielsweise von der Hyperinflation (über 700%). In Venezuela entspricht somit 1€ 8000 Bolivares (Währung) und der Mindestlohn beträgt nur 7€ im Monat; allerdings braucht man laut Eduardo ca. 300€ im Monat zum Leben. Abgesehen davon gibt es in Venezuela kaum bzw. keine medizinische Versorgung und viele Menschen verhungern aufgrund der nur dürftig vorhandenen Lebensmittel. In der Politik ist es auch nicht gerade besser. Er sagte mir, dass die Regierung alles unter ihrer Kontrolle haben wolle und deswegen viele Fehler gemacht wurden. Außerdem herrscht in der Politik viel Korruption. Aufgrund all dieser Komponenten kam es dann wohl zur Hyperinflation; unter anderem hat Venezuela eine der höchsten Kriminalitätsraten der ganzen Welt.

Edu explicándonos el mercado negro

Allerdings hat Venezuela auch einen erstaunlichen Naturraum. Die Gipfel der Anden reichen bis knapp 5000 m Höhe. In den Tälern zwischen den Bergen lebt ein großer Teil der Bevölkerung Venezuelas und auch Industrie und Landwirtschaft sind hier stark ausgeprägt. Südlich der Berge erstrecken sich die eindrucksvollen Tiefebenen der Llanos (vorwiegend Savannenlandschaft). Sie dehnen sich von der karibischen Küste im Osten bis an die kolumbianische Grenze aus.

Edu demostrándonos Los Llanos en Venezuela

Das Hochland von Guayana nimmt über die Hälfte der Landesfläche ein. Die auffälligste Formation dieser Region ist die Gran Sabana mit ihren Tafelbergen. Ihr Alter wird auf 70 Millionen Jahre geschätzt. Außerdem umfasst Venezuela noch viele weitere Naturwunder wie z.B. den Salto Ángel, den höchsten Einzelwasserfall der Welt oder das Orinoco-Delta, ein weites, verschlungenes Labyrinth aus Wasserstraßen mit seinen Inseln, Sümpfen und Lagunen und immer noch Heimat vieler Warao-Indianer. Beeindruckend waren auch die Bilder des blitzreichen Catatumbo-Gewitters, ein einzigartiges Wetterphänomen, das sich in ca. 150 Nächten im Jahr nahe der Mündung des Río Catatumbo in den Maracaibo-See ereignet und schon von sehr weiter Distanz aus zu bestaunen ist.

Geschrieben von Magnus Wolf (Klasse 10)