Workshop/Projekttag – „freudenreich und bettelarm“ (Kl. 7)

Ekeko-pictureEs handelte sich um einen Workshop im Rahmen des LER-Unterrichts und der BREBIT (Brandenburger entwicklungspolitische Bildungs- und Informationstage).

Zwei Referenten namens Coral und Karl kamen zu uns, in das Freie Joachimsthaler Gymnasium. Zuerst begrüßten wir uns. Wir sollten uns in einem Kreis aufstellen. Im Uhrzeigersinn ging es herum, die Namen wurden genannt und die jeweilige Person machte dabei eine Geste. Die Gesten mussten von allen wiederholt und die Namen gesagt werden. Als jeder jede Geste wiederholt hatte, sollte man seinem letzten glücklichen Moment pantomimisch darstellen. So wurde zum Beispiel gezeigt, wie jemand isst, die Pausenglocke wurde in Erinnerung gerufen und auch Dinge wie Zocken an der PS4 wurden gezeigt.

Nun sollte man etwas über sich selbst erzählen und zwar sollte man sagen, woher man stammt, seine Hobbys und seinen letzten glücklichen Moment nennen.

Anschließend sollte man von der Schule erzählen: wie es hier ist und wie es einem hier gefällt. Als das beendet war, kam Coral mit einer Tüte herum. Das Thema war „freudenreich und bettelarm“. In der Tüte waren in zwei Teile zerschnittene Bilder. Jeder sollte ein Stück ziehen. Als die Tüte leer war, sollte man denjenigen suchen, der das andere Teil des Bildes hatte. Als jeder seinen Partner gefunden hatte, entdeckte man erst das Bild und seine Hintergründe.  Man sollte besprechen, inwiefern die Bilder, die immer irgendetwas über das Thema enthielten und unter denen auch eine Computer spielende Familie und ein altes, verlassenes Haus waren, zu dem Thema Armut und Reichtum passten. Wenn wir uns besprochen hatten, sollten wir sagen, was in dem Bild Armut oder Reichtum ausmacht.

Coral breitete nun eine Weltkarte aus und stellte eine Schüssel mit Mais daneben. Sie zeigte uns Länder, wo ihre Verwandten herkommen und legte ein Maiskorn oder eine Bohne auf dieses Land. Nun waren wir dran. Einer von uns nahm ein Maisstück und legte es auf das Land, in dem seine Verwandte leben. Wer keine Verwandten in anderen Ländern hatte, konnte auch die Länder zeigen, in denen die jeweilige Person schon einmal Urlaub gemacht hatte.

Wenn alle die Länder oder die Urlaubsorte gezeigt hatten, konnte man von seiner Verwandtschaft erzählen, und davon, was sie vielleicht von Armut und Reichtum hielten. Coral erzählte uns auch etwas, und zwar über Bolivien.

Sie gab uns Steine herum – zumindest dachten wir, es wären Steine. Es waren Kartoffeln, wie sich herausstellte! Einige von ihnen waren weiß und andere schwarz. Sie rochen sehr streng und sahen gar kein bisschen aus wie Kartoffeln. Dann kam die Erleuchtung: die Kartoffeln wurden in der Erde eingegraben, um sie haltbar zu machen!

Danach gab Coral uns sehr viele verschiedene Maissorten herum. Manchmal war es Schwarzer Mais, Gelber Mais, Weißer Mais… diese Maissorten konnte man aber nur gekocht essen, sie waren viel zu hart.

Nun sollten wir uns wieder in einen Kreis aufstellen. Coral gab uns eine Walnuss in die Hand. Wir sollten unsere Arme kreuzen und in die Hand des Nebenmannes legen. Dann hatte man die Nuss des Nachtbarn in der Hand und diese Nuss sollte man in die Hand des Nebenmannes plumpsen lassen. So ging es die ganze Zeit weiter. Kreuzen, Plumpsen, Kreuzen, Plumpsen…

Danach breitete Coral eine Decke aus. Sie packte dann noch kleine Dinge aus, z.B. eine Puppe, einen Mann mit ganz viel Süßigkeiten, Geld und Strohalmen am ganzen Körper, aus. Diesen Mann, der mit den ganzen Sachen, gab sie uns herum und wir sollten herausfinden was er zu bedeuten hatte. Dieser Mann entpuppte sich als der Gott Ekeko. Ekeko ist der Gott des Reichtums  und des Habens (siehe Bild oben). Wenn Menschen in Corals Heimat etwas haben wollen, geben sie ihm kleine Geschenke, er bekommt dann eine Zigarre in den Mund gesteckt, kann rauchen und man glaubt daran, dass man dadurch bekommt, was man sich wünscht.

Zum Schluss verabschiedeten wir uns mit einem Lied.