Am Montag, dem 22.10.2012, haben wir, die elfte und zwölfte Klasse des Freien Joachimsthaler Gymnasiums, eine Exkursion nach Berlin gemacht. Wir haben uns mit Frau Meier im Rahmen des Deutschunterrichts das Stück … in der Friedrichstraße angesehen. Die Inszenierung ist von Claus Peymann und war, auch dem Applaus nach zu urteilen, eine sehr gute Vorstellung.
Insgesamt gab es nur einige wenige Requisiten, so dass unsere Fantasie sehr gefordert war. Es gab acht Akteure, die alle ihre Rolle gut verkörpert haben. Die beiden Lieblingsdarsteller des Publikums waren Daja, die Amme von Recha, und der Klosterbruder, der „Laufbursche“ des Patriarchen. Daja war klein, dicklich und hatte eine lange Nase und erinnerte an ein Fantasiewesen, was mich persönlich sehr entzückt hat. Der Klosterbruder war auch von kleiner Statur und immer sehr verlegen und hatte anscheinend keine eigene Meinung. Beide waren mit sehr großem Applaus für ihre Darstellung belohnt worden. Recha und der Tempelherr haben in ihrer Rolle immer wieder sehr übertrieben und kamen auch mit ihrem Humor nicht gut bei den Zuschauern an. Trotzdem muss man ziemlich mutig sein, sich so wie Recha auf den Boden zu schmeißen und zu schreien…
Als wir am nächsten Tag die Exkursion ausgewertet haben, war sich meine Klasse einig, dass es sich gelohnt hat, die Fahrtkosten und die Zeit aufzubringen, um das Stück zu sehen. Es ist doch etwas anderes, wenn man ein Stück dargestellt bekommt und nicht nur im Unterricht liest. Dadurch kamen die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen besser rüber und wichtige Details, die beim Lesen verloren gehen würden, wurden gut hervorgehoben. Ich persönlich habe das Stück schon einmal gelesen, wodurch ich den Inhalt schon kannte und mir es leichter fiel, mir die Orte, an denen die einzelnen Szenen aufgeführt wurden, vorzustellen. Im nächsten Halbjahr werden wir zur Epoche Aufklärung kommen und somit auch das dramatische Gedicht Lessings näher behandeln.
Josephine Seeger