Gastschüler Eduardo Diaz aus Venezuela (Kl. 11)

Juhu – endlich wieder ein neuer Austauschschüler! Der 17-jährige Eduardo Diaz aus Venezuela beglückt die Klasse 11 nun seit Februar diesen Jahres. Er hat uns schon vieles von seinem Leben erzählt und wir haben auch schon so einiges von ihm gelernt. Spanisch mit Eduardo macht einfach Spaß.  Auch unsere Spanisch-Lehrerin Frau Zimmer ist sichtlich erfreut wieder jemanden zu haben, mit dem man sich auf Spanisch unterhalten kann. Mit Edu, so sein Spitzname, den er von uns erhalten hat, kann man vieles unternehmen. Er spielt gerne Tennis und Fußball und fährt gerne Fahrrad. Wir können uns mit ihm über Gott und die Welt unterhalten, da er sehr vielseitig ist und ziemlich gut Deutsch spricht. Am liebsten spricht er über Fußball und technische Maschinen, wie Autos, Motorräder und Flugzeuge. Hier in Deutschland spielt Eduardo jeden Montag und Freitag Volleyball im Verein und jeden Donnerstag in der Fußball-Arbeitsgemeinschaft der Schule.

Der 17-jährige Venezolano ist sehr multikulturell. Er reist gerne herum und liebt es die Welt zu entdecken. Nachdem er die Schule in Venezuela letztes Jahr nach 14 Jahren erfolgreich abgeschlossen hat, entschied er sich dazu, ein Austauschjahr mit einer Organisation in Deutschland zu machen. Mitte August 2016 flog er mit seinen Eltern nach München, um von dort aus Deutschland kennenzulernen. Er sah sich Stuttgart, Koblenz und Aachen an, bevor er dann 2 Wochen in Hamburg verbrachte, um Deutsch zu lernen. Danach besuchte er Berlin für eine Woche, um an einem weiteren Deutschkurs teilzunehmen. Vor diesen 3 Wochen hat er noch nie Deutsch gelernt. Deshalb begeistert es uns sehr, dass er jetzt, ein halbes Jahr später, schon so flüssig sprechen kann. Anfang September ging es für Eduardo dann in die Schule. Das erste halbe Jahr besuchte er eine Schule in Koblenz. Allerdings konnte seine dortige Gastmutter nicht gut genug für ihn sorgen, weshalb er Ende Januar die Gastfamilie und somit auch die Schule wechselte. So kam er zu uns! Unsere Lehrerin Frau Koglin hat ihn aufgenommen und so bereichert er unseren Schulalltag noch bis zum Ende dieses Schuljahres.

Wir haben noch ein kleines Interview mit Eduardo geführt für alle, die noch mehr über ihn erfahren möchte:

Warum hast du dich entschieden, einen Austausch durchzuführen?

Am meisten hat mich die aktuelle Situation in Venezuela dazu bewegt ein Austauschjahr zu machen. Die Situation dort ist momentan sehr, sehr schlecht und deshalb würde ich später gerne in Deutschland leben. Ich mache das Austauschjahr, damit ich Deutsch lernen kann und mich auf ein späteres Leben hier vorbereiten kann.

Was erhoffst du während deines Austauschjahres zu erreichen?

Natürlich will ich Deutsch lernen, um danach Maschinenbau zu studieren. Die Universitäten sind hier sehr gut und nicht so teuer.

Was ist der größte Unterschied zwischen hier und deiner Heimat?

Es gibt viele große Unterschiede! Alles ist unterschiedlich. Ich meine, hier in Deutschland gibt es nicht so viele Probleme. In Venezuela haben wir eine von den schlechtesten Situationen in der Welt. Hier in Deutschland gibt einen guten öffentlichen Verkehr, in Venezuela ist es schlecht. Die Medizin hier ist gut, dort ist auch nicht so gut. In Venezuela sterben Leute, weil sie verhungern oder sie keine Medizin haben oder auch weil es nicht sicher ist. Aber die Natur von Venezuela ist ganz anders. Die Natur ist viel schöner als in anderen Ländern der Welt. Das sind zwei große Unterschiede.

Was hast du nach deinem Auslandsjahr vor?

Ich will hier in Deutschland studieren, danach vielleicht hier arbeiten und vielleicht, wenn in meiner Heimat die Situation besser wird, wieder zurück gehen. Aber bisher bleibt es wohl nur beim Studieren, Arbeiten und Wohnen.

Und warum hast du dich für Deutschland entschieden?

Weil ich Maschinenbau studieren möchte und Deutschland der Vater vom Maschinenbau in Europa ist.

Gibt es etwas, was du aus Venezuela vermisst?

Ja, natürlich! Meine Familie und zum Beispiel meine Hobbies. Außerdem vermisse ich meine große Heimatstadt. Hier wohne ich in einem kleinen Dorf, aber das ist auch schön, weil ich hier im Wald spazieren gehen kann. In Venezuela kann man zwar auch spazieren, aber das empfehle ich nicht, weil es gefährlich ist. Die Kriminalität ist sehr hoch. Was ich noch vermisse, ist das Essen. Ich mag das Essen hier zwar auch, aber es ist einfach was anderes. Und natürlich vermisse ich auch meine Freunde von Venezuela. Ich weiß nicht, wann ich sie wiedersehen werde oder ob ich sie überhaupt jemals wiedersehen werde, weil  viele in anderen Ländern sind und nicht mehr in Venezuela. Zum Beispiel habe ich Freunde in den USA, in Spanien, Argentinien, Kolumbien, Großbritannien und vielen anderen Ländern.