2017/18

Bilanz 2018

Vor fünf Jahren führten wir an unserer Schule das 80-Minuten-Modell ein. Heute können wir stolz bilanzieren, dass sich das Modell bewährt hat. Vier Unterrichtsblöcke pro Tag erleichterten den Schülern die gezielten Unterrichtsvorbereitungen und brachten insgesamt mehr Ruhe in den Schulalltag. Den Lehrern und Lehrerinnen ermöglichte das neue Unterrichtsmodell den Einsatz einer Vielzahl neuer Unterrichtsmethoden. In 80 Minuten können die SuS häufiger und intensiver selbstbestimmt lernen, das erlernte Wissen anwenden und kreativ neue Wege gehen.

Im Rahmen dieses Schulkonzeptes begannen wir im letzten Schuljahr mit der Konzeption der Angewandten Wissenschaften als besonderes Fach. Nachdem wir jahrelang den Förderschwerpunkt auf die Unterstützung der SuS legten, die Probleme mit dem einen oder anderen Unterrichtsstoff hatten, wollten wir einen Unterrichtsblock für jene Hochleister gestalten, die dort selbstbestimmt zu einzelnen wissenschaftlichen Themen „forschen“ oder ihre Kreativität ausleben sollten. Die Angewandten Wissenschaften wurden nach den Wünschen der SuS eingerichtet. Psychologie, Kunst, chemische Experimente, Humangenetik, Physik, Komponieren und Literatur wurden gewählt. Daneben gab es eine große Anzahl von SuS, die sich sportlich betätigen und SuS, die eine Schulfirma gründen wollten. Im Verlaufe des Schuljahres zeigte sich dann, dass die Freiräume, die den SuS geboten wurden, nicht von allen mit Elan und Begeisterung genutzt wurden. Sich intensiv mit einem Thema, einem Problem oder einer Frage zu beschäftigen, gelang vielen interessierten SuS, aber eben nicht allen. Daher werden wir dieses Angebot überarbeiten und in anderer Form  2019/20 mit dem Beginn der neuen GOST  im Rahmen unseres Ganztagsangebots wieder anbieten.

Für eine weitere positive Entwicklung der Schule spricht in diesem Jahr auch das ausgezeichnete Abitur. Alle schriftlichen Prüfungen (Deutsch, Englisch, Mathe, Biologie und Geografie)  lagen im Durchschnitt aller SuS über 10 Punkte. Das ist nur möglich, weil am FJG inzwischen alle Lehrer sehr gut zusammenarbeiten und alle sowohl in der SEK I als auch in der SEK II die gezielte Vorbereitung der SuS auf das Abitur im Blick haben. Die kontinuierliche Arbeit mit den Operatoren und die aufbauende Entwicklung der Kompetenzen von Klasse 7 bis 12 waren eine Grundlage, die neben dem Fleiß aller SuS erstmalig eine durchschnittliche Abiturnote von 1,7 Realität werden ließ, worauf wir natürlich sehr stolz sind. Caroline Stein erreichte einen Abiturdurchschnitt von 1,2 sowie  Marco Bednarz und Johann Toll von 1,3. Unter diesen sehr erfolgreichen Abiturienten des Jahrgangs 2018 waren auch fünf Schüler, die die Georg-Büchner Grundschule in Joachimsthal besucht hatten und die mit ihren sehr guten bis guten Ergebnissen wesentlich das hohe Niveau dieses Jahrgangs  mittrugen.

Kein Unterrichtsausfall, die gut koordinierte aufbauende Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten von der 7. bis zur 12. Klasse sowie die produktive und konstruktive Zusammenarbeit aller Lehrer zeichnen diese Schule aus, sodass es den fleißigen SuS meist gut gelingt, die Abiturprüfungen erfolgreich zu meistern.

Aber auch an unserer Schule gibt es SuS, die der extremen Anstrengung und der großen Belastung der vier Halbjahre der Gymnasialen Oberstufe nicht gewachsen sind bzw. ihr Kräftepotenzial falsch einschätzen. In diesem Jahr erreichten erstmalig ein Schüler der 12. Klassen und ein Schüler der 11. Klasse die Zulassung zur Abiturprüfung nicht. Sie verließen die Schule jedoch mit der Fachhochschulreife für den schulischen Teil und hatten somit eine sichere Perspektive vor Augen.

Nicht annähernd so positiv wie in der 12. Klasse verliefen die Prüfungen in Klasse 10. Es handelt sich hier um eine problematische Schulklasse, die seit der 7. Klasse keine für ein Gymnasium erforderliche Lernhaltung entwickelt hat, obwohl sich alle Lehrer im ständigen Dialog mit den Eltern darum sehr intensiv bemühten. In der Schriftlichen Deutsch-Prüfung erreichten die SuS einen Durchschnitt von 2,9, in Mathe von 3,7 und in Englisch von 3,3. Die mündliche Englischprüfung fiel mit 2,3 etwas besser aus. Alle SuS der 10. Klasse erreichten jedoch die Berechtigung zum Besuch der Gymnasialen Oberstufe.

Im Rahmen der neuen Lehrpläne sollen fächerübergreifende Kompetenzen zu 13 Schwerpunkten entwickelt werden. Unser Gymnasium widmet in jedem Jahr jeweils einem dieser Schwerpunkte  eine Projektwoche. In diesem Jahr beschäftigten sich die SuS mit der Gesundheitsbildung. Frau Dr. Köppen-Rung hat mit der Unterstützung vieler KollegenIinnen ein interessantes Programm zusammengestellt, dass es den SuS ermöglichte, sich über die gesunde Ernährung, Alkohol, Trinken, Yoga, Nahrungsmittelchemie und Sexualpädagogik zu informieren. Herr Knaak-Reichstein unterrichtete die SuS über den Lebensraum der Bienen in Joachimsthal. Am Ende der Woche präsentierten dann die SuS ihre „Forschungsergebnisse“ in Form von Plakaten, PPP oder Vorträgen. Da in dieser Woche auch das Theaterfest in Schwedt stattfand, fuhr die Theater-AG dorthin, um ihre moderne Fassung von „Rotkäppchen und der Wolf“ oder „Die Wahrheit von …“  auf die Bühne zu bringen. Herr Ochs hatte die Idee, das Stück mit einem richtigen Wolfshund zu inszenieren, was in Schwedt wegen der hervorragenden schauspielerischen Leistungen der SuS und des Hundes wahre Begeisterung beim Publikum auslöste.

Begeistert waren in diesem Schuljahr auch die SuS der 7. Klasse, die gemeinsam mit Herrn Dillner ein beeindruckende Kunstprojekt durchführten. (Siehe auf der Homepage „Kunstprojekt 7. Klasse“) Die Ergebnisse dieser Woche können im Skulpturen-Park der Stadt Joachimsthal besichtigt werden.

Die SuS der 10. und 11. Klasse  erprobten innerhalb der Projektwoche ihre spanischen Sprachkenntnisse. Sie besuchten Valencia und erkundeten die Geschichte und Museen der Stadt sowie die Mentalität der Spanier. Unsere 9. Klasse fuhr nach Hamburg und wandelte dort auf den Spuren der alten Hanse sowie der modernen Kunst und Musik. Auch der Spaß kam nicht zu kurz, da sie einen Abstecher in den Freizeitpark Heidepark machten.

Auch in diesem Schuljahr wurde wieder eine Vielzahl außerschulischer Lernorte besucht. Herr Hofmann fuhr mit der 12. Klasse zum Mauerpark nach Berlin, Herr Walther, Herr Klockmann und Frau Köppen-Rung begaben sich mit den SuS auf das Solarschiff auf den Werbellinsee, Frau Langenhan unternahm im Rahmen des PB-Unterrichts zahlreiche Fahrten mit Bundeswehr nach Stettin und Strausberg. Frau Schneiderheinze organisierte im Rahmen des Geschichts- und Deutschunterrichts eine Theaterfahrt nach Berlin. „#Berlin Berlin“ faszinierte die SuS sehr und regte die Diskussion in Geschichte, aber auch in Deutsch zum Thema „Sonnenallee“ stark an. Herr Wachholz ermöglichte seiner Klasse 7 das Kennenlernen mal außerhalb der Schule. Die SuS verbrachten eine ereignisreiche Woche in der Jugendherberge Wandlitz. Da das Wetter mitspielte, hatten alle viel Spaß.

Gerade für die Berufsorientierung ist es wichtig, dass sich unsere SuS im Rahmen des WAT-Unterrichts  einzelne Berufe vor Ort ansehen bzw. Eltern ihre Berufe vorstellen. Herr Wachholz fuhr deswegen mit der 9. Klasse nach Berlin, um das neue Projekt „Dein erster Tag – virtuelle Betriebsbesichtigung“  in Augenschein zu nehmen. Speziell die Berufsorientierung in den unterschiedlichen Klassenstufen hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. Hier werden wir von Frau Pester von der Agentur für Arbeit und vielen Eltern sehr gut unterstützt. Besonders erfolgreich sind die Bewerbungsgespräche, die  einzelne Eltern mit unseren SuS durchführen. Eltern können doch direkter aussprechen, was sie von der Bewerbung bzw. vom Bewerber oder der Bewerberin halten.

Insgesamt war ein sehr erfolgreiches Schuljahr, das zeigte, dass unser bewährtes, sehr engagiert arbeitendes Lehrerteam auch die neuen jungen Kollegen und Kolleginnen in ihren Bann ziehen kann. Die Verjüngung des Teams und die intergenerative Kommunikation verspricht ein spannendes neues Schuljahr.

Brigitte Meier                                                                                                          05. Juni 2018