Neugierig machte schon der Titel des Projekttages: „H2O_hne – Ein Planspiel für Schulen zur Wasserknappheit in Deutschland“. Denn welcher Zehntklässler denkt schon jeden Tag über Wasser nach, das aus dem Hahn kommt? Diesem praktischen und ernsten Thema widmeten sich am im Dezember unsere 25 Schülerinnen und Schüler der Klassestufe 10 in einem ganztägigen Planspiel, das die Deutsche Gesellschaft e. V. für Schulen anbietet.
Ein fiktiver Ort ohne Wasser
Im Zentrum des Tages stand nicht nur theoretisches Wissen, sondern echtes Mit- und Selberdenken. Die Klassen schlüpften in die Rollen unterschiedlichster Akteurinnen und Akteure einer fiktiven Gemeinde namens Dürrenfeld, die unter anhaltender Dürre leidet und deren Wasserressourcen knapp geworden sind.
Schon im Hauptteil zeichnete sich ab, wie komplex das Thema ist. Die Situation im Planspiel spiegelte reale Herausforderungen wider: Wie viel Wasser darf die Industrie nutzen? Welche Rechte haben Landwirtschaft, Gewerbe oder Umweltschutzverbände? Und was ist mit dem alltäglichen Verbrauch der Menschen vor Ort? Diese Fragen führten schnell zu Konflikten und heftigen Diskussionen in der Klasse.
Entscheidungen gemeinsam treffen
Im Dialogforum, dem zentralen Element des Planspiels, mussten unsere Schülerinnen und Schüler Argumente austauschen, Interessen vertreten und gemeinsam Entscheidungen treffen. Einige verfolgten die Interessen der Landwirte, andere nahmen die Perspektive der Gemeindeverwaltung oder von Umweltgruppen ein. Schnell wurde deutlich, dass es keine einfachen Antworten gibt und gerechte Lösungen zu finden, harte Arbeit ist.
Wasserknappheit als reales Problem
Die Klassen zeigten dabei hohe Beteiligung, brachten eigene Ideen ein und lernten, wie politische Aushandlungsprozesse in einer demokratischen Gesellschaft funktionieren. Die Jugendlichen erfuhren, wie unterschiedlich Bedürfnisse und Bewertungen sein können, selbst bei einem Thema, das uns alle betrifft.
Am Ende des Tages war klar: Wasserknappheit ist kein abstraktes Thema für die Zukunft, sondern ein reales Problem mit sozialen und politischen Dimensionen, das auch in Deutschland zunehmend Bedeutung gewinnt. Die Sichtweisen der Schülerinnen und Schüler, ihre Argumente und Vorschläge bereicherten die Diskussion und zeigten, wie wichtig informierte, engagierte Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen ist.
Wir danken der Deutschen Gesellschaft e. V. für dieses lehrreiche Planspiel, das unsere Klasse nicht nur informiert, sondern auch beteiligt und zum Mitdenken anregte.
Elisa Dahlke
[Foto: KI-generiert]